Geld verdienen als Blogger. Welche Möglichkeiten gibt es da für mich? guten.blog macht den Check.
Checkliste: Geld verdienen
Gib es zu. Du möchtest eine professionelle Bloggerin oder ein professioneller Blogger werden und mit dem Schreiben Geld verdienen. Jetzt als Nebenjob, später hauptberuflich. Die wichtigste Voraussetzung ist dabei deine Besucherzahl. Faustregel zur Blog-Reichweite: Unter 100 Besuchern pro Tag kannst du kein Geld mit deinem Blog verdienen, du bist dann nämlich gar nicht existent. Zwischen 100 und 1000 Besuchern pro Tag kannst du mit bestimmten Methoden etwas Geld verdienen und bei über 1000 Besuchern mit allen. Bei einer Zahl von mehr als 10.000 Besuchern täglich kannst du von deinem Blog im Hauptberuf leben – wenn du eine oder mehrere der folgenden Monetarisierung richtig angehst.
Geld verdienen mit einem Onlineshop
Wenn dein Blog viele Besucher anzieht, wird auch der dazugehörige Fan-Shop erfolgreich sein. Was du als WordPress-Blogger dafür installieren musst: Das kostenlose Shop-Plugin WooCommerce und eines dieser beiden Eindeutschungs-Plugins: WooCommerce Germanized (in der Basisversion kostenlos) oder WooCommerce German Market (ab 85 € pro Jahr). Die Funktionen ähneln sich, such dir einfach aus, welche Lokalisierung (so wird die Anpassung an ein bestimmtes Land genannt) dir besser gefällt. Germanized kannst du vom WordPress-Backend aus sofort installieren, German Market musst du kaufen und bei MarketPress herunterladen.
Was leisten die Eindeutschungs-Plugins? Sie sichern deinen Shop rechtlich ab. Beispiele: In Deutschland musst du konkrete Lieferzeiten angeben, Hinweise für Versand und Steuern einblenden. In Deutschland musst du mit Checkboxen abfragen, ob AGB, Widerrufsbelehrung und Datenschutzerklärung von deinen Website-Besuchern zur Kenntnis genommen wurden. Diese rechtlich verpflichtenden Funktionen integrierst du mit Germanized oder German Market in dein WooCommerce.
Versanddienstleister integrieren
Die Eindeutschungs-Plugins erleichtern dir auch deinen Versand. Deine Versandlabels für zum Beispiel die Post, DHL, DPD oder GLS kannst damit direkt in WordPress bzw. WooCommerce erstellen – manuell oder automatisiert, und für Sendungen und Retouren. Ups, jetzt fehlt aber noch was. Richtig, die Produkte.
Produkte für einen Onlineshop
Ein leerer Shop bringt noch kein Geld. Du brauchst du natürlich noch Produkte, also Waren oder Dienstleistungen. Für Waren gibt es zwei Möglichkeiten. Produktgruppe A: Fanstuff zu deinem Blog. Bei Online-Druckereien kannst du zum Beispiel Sticker und Postkarten anfertigen lassen, oder Capes und T-Shirts mit dem Namen deines Blogs. Produktgruppe B: Produkte, die zum Thema deines Shops passen. Beispiel: Wenn du zum Thema Schule bloggst, eröffne einen Shop mit Büchertaschen.
Tipp: Kleinunternehmerregelung
Bis zu einem Jahresumsatz von 22.000 Euro kannst du in Deutschland die Kleinunternehmer-Regelung in Anspruch nehmen und dir damit eine Menge Bürokratie vom Hals schaffen. Allerdings kannst du als Kleinunternehmer auch keine Vorsteuer absetzen. Faustregel: Du hast wenig Kosten und hohe Gewinnspannen? Dann werden Kleinunternehmer. Du hast hohe Kosten und niedrige Gewinnspannen? Dann ist die reguläre Besteuerung in der Regel besser.
Ein PayPal-Geschäftskonto anlegen
Zahlungsarten gibt es viele, an einer kommst du nicht vorbei, nämlich PayPal. Ein gewöhnliches PayPal-Konto hast du wahrscheinlich schon, aber als Händler musst du Geld einziehen können. Dafür ist das PayPal-Geschäftskonto da. Du kannst es entweder neu anlegen oder dein gewöhnliches PayPal-Konto zum Geschäftskonto hochstufen lassen. Gebühren für die Kontoführung muss du zwar nicht bezahlen, aber knappst dir PayPal bei jedem Zahlungseingang etwas ab.
Geld verdienen mit Verwertungsgesellschaften
Die Musik-Verwertungsgesellschaft Gema kennen wohl alle. Etwas unbekannter sind diese beiden Verwertungsgesellschaften, die für Blogger und andere Betreiber von Webseiten für die Monetarisierung interessant sein können:
- VG Wort (Verwertungsgesellschaft Wort)
- VG Bild-Kunst (Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst)
Tantiemen über die VG Wort einnehmen
Die VG Wort (Verwertungsgesellschaft Wort) vergütet nicht nur gedruckte Bücher, sondern über das Programm Metis auch Texte auf Internetseiten. Allerdings nur auf richtigen Seiten, nicht auf Facebook und anderen Social-Media-Netzwerken. Was du für die Monatarisierung über die VG Wort brauchst, sind vier Dinge: Erstens einen Wahrnehmungsvertrag, zweitens das Plugin Prosodia, drittens Codes (zur Besuchermessung) von der VG Wort, die du über Prosodia in deine Blogbeiträge einfügst und viertens längere Blogbeiträge mit einer ordentlichen Besucheranzahl pro Jahr.
Tantiemen über die VG Bild-Kunst einnehmen
Die VG Bild Kunst vertritt folgende Sparten:
- Bildende Künstler wie Maler oder Bildhauer
- Fotografen, Karikaturisten, Grafiker, Designer
- Bildagenturen
- Regisseure, Kameraleute, Editoren, Szenenbildner, Kostümbildner und Trickfilmzeichner
Die VG Bild-Kunst funktioniert noch ein bisschen komplizierter als die VG Wort. Jetzt stellt sich die Frage: Lohnt es sich, Mitglied bei der VG Bild-Kunst werden? Da musst du zwei Gründe unterscheiden. Zum einen fördert die Stiftung Kulturwerk zum Fotografen, Illustratoren und kulturell bedeutende Vorhaben aus dem Bereich Film.
Ausschüttungen der VG Bild-Kunst
Zum anderen schüttet die VG Bild-Kunst wie die Gema und die VG Wort auch Tantiemen aus, auch für Webseiten, auf denen deine Bilder zu sehen sind. Außen vor bleiben dabei nicht öffentlich zugängliche Seiten wie Facebook und die übrige Social-Media-Pest. Auch für die Monatarisierung über die VG Bild-Kunst benötigst du einen Wahrnehmungsvertrag. Und du musst deine auf Webseiten präsentierten Kunstwerke auch der VG Bild-Kunst melden.
Tantiemen für Fotografien
Die Tantiemen für Fotografien auf deiner Website sind zwar nicht so üppig, aber es kann sich auch was zusammen läppern. Mehr Geld erhältst du, wenn deine Fotos in Büchern (mit ISBN-Nummern), Zeitungen oder Museumskatalogen abgedruckt werden, die eine bestimmte Mindestauflage überschreiten. Worauf du dabei achten solltest: Dein Name sollte direkt auf dem Bild platziert werden. Damit erleichterst du der VG Bild-Kunst die Zuordnung.
Geld verdienen mit Google-Ads
Google Ads ist ein Versteigerungstool für Online-Anzeigen. Es ermöglicht einerseits den Unternehmen, Anzeigen zu schalten und ihre Produkte oder Dienstleistungen online zu bewerben, andererseits den Betreibern von Blogs und anderen Websites, Anzeigen bei sich zu platzieren und damit Geld zu verdienen. Voraussetzung ist in beiden Fällen ein Google-Account und die damit verbundene Gmail-Adresse.
Google-Ads für Unternehmen
Unternehmen bieten bei Google Ads auf bestimmte Keywords. Weil das Ganze über einen bestimmte Zeitspanne abläuft, zum Beispiel 4 Wochen oder 6 Monate. spricht Google auch von Anzeigenkampagnen. Die Keywords werden passend zu den Produkten oder Dienstleistungen ausgewählt. Außerdem wählen die Unternehmen ein Budget für die Kampagne aus. In der Regel ist dies ein maximaler Betrag pro Tag für die Gebote. Veröffentlicht werden die Anzeigen neben den Google-Suchergebnissen und im Google Display-Netzwerk.
Display-Kampagnen
Displaykampagnen sind für Unternehmen besonders attraktiv, weil sie eine große Reichweite erzielen und eine Gruppen außerhalb der Googlesuche auf ein Unternehmen aufmerksam machen. Und genau hier kommen Blogger ins Spiel.
Google Ads für Blogger
Über das Programm AdSense können sich Blogger für die Teilnahme am Google-Display-Netzwerk bewerben. Nach der Zulassung durch Google erhält der Blogger (oder ein anderer Website-Betreiber) von Google einen Code, der dann auf der Website platziert wird. Google verwendet den Begriff Publisher für die Website-Betreiber. Die Publisher wählen aus, wo Anzeigen platziert werden und erzielen Einnahmen, sobald Besucher auf die Anzeigen klicken. Der Google-Algorithmus sorgt dafür, dass die Anzeigen passend zum Thema der Suchanfragen und der Publisher ausgespielt werden.
Google Ads überwachen
Tipp für Unternehmen: Google Ads ist ein komplexes System, das auch dann viel Geld verschlingt, wenn die Anzeigen an der Zielgruppe vorbei ausgespielt werden. Der Einsatz von Google Ads benötigt eine kontinuierliche Überwachung, Analyse und Optimierung.
So weit zu Google Ads und Google AdSense, den Vermittlungs-Tools zwischen Werbetreibenden und Website-Betreibern. Geld verdienen kannst du aber auch mit der Direktvermarktung von Bannerwerbung.
Geld verdienen mit Bannerwerbung
Für das Einblenden von Werbung auf deiner Website kannst du auf Google AdSense zurückgreifen, aber du musst es nicht. Wenn du in deiner Nische eine bestimmte Reichweite erzielst, zum Beispiel 1000 Besucher pro Tag, spricht nichts gegen eine direkte Vermarktung von Anzeigenflächen.
Der Abrechnungsmodus ist zwischen dir und deinen Werbekunden frei verhandelbar. Am einfachsten ist ein Pauschalbetrag pro Monat, üblich ist aber auch ein Cost-per-click-Verfahren. Dabei erhältst du vom Werbetreibenden eine Code, den du in der Anzeige hinterlegst. Abgerechnet wird dann pro Klick von der Anzeige bei dir auf die Zielseite des Werbetreibenden.
Geld verdienen mit Produktplatzierung
Produktplatzierung (Product Placement) ist im Vergleich zur Bannerwerbung eine indirekte Marketingstrategie. Unternehmen nutzen sie, um Marken und Produkte bekannt zu machen.
Als Plattform dienen dabei Social-Media-Netzwerke und Blogs. Wenn du für bezahlte Produktplatzierung zur Verfügung stehst, darfst du dich Influenzer nennen. Was du dabei beachten musst: das Wettbewerbsrecht.
Schleichwerbung ist verboten
Schleichwerbung ist nämlich verboten. Gemacht wird sie trotzdem, und das nicht erst seit gestern. Legendär ist beispielsweise eine Produktplatzierung im Heimatfilm „Und ewig singen die Wälder“ von 1959. Da ist nämlich „rein zufällig“ für immerhin 18 Sekunden eine Tafel Schokolade der Marke Suchard im Bild, dem Vorläufer der Milka, der Schokolade mit der lila Kuh.
Legale Produktplatzierung
So funktioniert legale Produktplatzierung: Unternehmen senden dir Produkte, die du in deinem Blog ausführlich unter die Lupe nimmst. Dabei kennzeichnest du die werblichen Blogbeiträge, wirbst also nicht heimlich, sondern transparent. Voraussetzung für dieses Geschäftsmodell ist neben der Besucherzahl ein hohes Vertrauen, das dir entgegengebracht wird – von deinen Leserinnen und Lesern ebenso wie von deinen Geschäftspartnern.
Geld verdienen mit einem Firmenblog
Ein Firmenblog (Corporate Blog) ist eine indirekte Methode, um Geld zu verdienen. Beispiel für einen Anwendungsfall: Ein Plattenladen. Vinyl-Platten sind ja nie ausgestorben und erfreulicherweise liegen sie aktuell im Trend. In den Städten eröffnen wieder Läden mit Second-Hand-Platten, aber auch mit Neuware. Besonders beliebt sind schwere 180-Gramm-Pressungen der Rock-Klassiker. Nun steht aber mancher Betreiber mit dem Onlinehandel auf Kriegsfuß, möchte also seine Website nicht mit einem WooCommerce-Shop mit WooCommerce oder Shopify erweitern. Er liebt und lebt die Laden-Atmosphäre und nicht das Verpacken und Versenden.
Firmenblog unterstützt den stationären Handel
In solchen hartnäckigen Fällen von E-Commerce-Verweigerung bietet ein Firmenblog eine hervorragende Möglichkeit, um auf den stationären Laden aufmerksam zu machen. Bei den Blogbeiträgen stehen dann natürlich die Neuzugänge im Laden an erster Stelle. Welche Sammlerstücke stehen zum Verkauf, welche Frühwerke der Ärzte sind zu haben? Welche Neupressung ist die Platte des Monats? Wichtig ist dabei, Bands und Albumtitel gleich in die Überschriften der Blogbeiträge zu integrieren.
Die Plattensuche beginnt bei Google
Die Suche nach seltenen Platten beginnt nämlich nicht in der Plattenkiste eines stationären Ladens, sondern bei Google. Wie der bloggende Ladenbetreiber davon profitiert: Plattensammler stoßen über Google auf die entsprechenden Blogbeiträge. Den dazugehörigen Laden, sofern er im Einzugsgebiet liegt, werden Sammler mit Sicherheit persönlich aufsuchen. Der Laden profitiert aber auch dann vom Firmenblog, wenn der Besuch nicht stattfindet.
Firmenblogs generieren Traffic
Ein gut gepflegter Firmenblog ist immer gut, um wachsenden Traffic für die Website zu generieren. Eine einfache Web-Visitenkarte, aber auch manche Portfolio-Website schafft es bei Google nur schwer auf die vorderen Plätze. Ein Firmenblog hat es da einfacher, weil er für Google ständig neue Inhalte bereit hält. Google liebt neue Inhalte und verschmäht Websites, die seit Jahren keine Neuigkeiten mehr liefern. Noch ein Tipp, um Traffic zu generieren: Verwende ein SEo-Plugin wie RankMath oder Yoast.
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